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Zucker - der große Übeltäter

Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Karl J. Probst • Dez. 29, 2020

Zucker zaubert dich krank

In den 1950er und 1960er Jahren hieß es in der Werbung: Zucker zaubert dich schlank. Heute wissen wir längst, dass Zucker uns nicht nur nicht schlank, sondern allenfalls krank zaubert, auch wenn das teilweise sogar bis zu vielen Ärzten offenbar noch nicht einmal durchgedrungen ist.

Leider macht Zucker viele Menschen auch süchtig. Deshalb wäre es so wichtig, nicht schon kleine Kinder an die ungesunde Süße zu gewöhnen.

Denn gerade in den letzten Jahren weisen immer mehr Studien auf die Schädlichkeit von Zucker hin, weil Zucker das sogenannte metabolische Syndrom auslöst, welches durch folgende Leitsymptome gekennzeichnet ist:

-    Bauchfett
-    Insulinresistenz
-    Bluthochdruck
-    Hyperlipidämie, also erhöhte Blutfettwerte

Eine gute Zusammenfassung des schulmedizinischen Wissens zu diesem metabolischen Syndrom findet sich in der nachstehenden Studie. Allerdings muss angemerkt werden, dass die im Westen herrschende Schulmedizin das metabolische Syndrom und vor allem die therapeutischen Schlussfolgerungen absolut falsch sind, wie ich in meinem Buch „Warum nur die Natur uns heilen kann“ allgemeinverständlich nachgewiesen habe. Inzwischen gibt es weltweit immer mehr Therapeuten, welche anhand dieses in meinen Büchern dargestellten, der Schulmedizin diametral entgegengesetzten Wissens das metabolische Syndrom durch ein Kurzfasten und eine anschließende Diätumstellung unter Meiden konzentrierter Kohlenhydrate mühelos dauerhaft ausheilen.

Mohammad G. Saklayen: The Global Epidemic of the Metabolic Syndrome. Curr Hypertens Rep. 2018; 20(2): 12. Published online 2018 Feb 26. doi: 10.1007/s11906-018-0812-z PMCID: PMC5866840 PMID

Macht Zucker dumm?
 
Zucker macht aktiv, manchmal auch hyperaktiv machen. Dass Zucker auch auf Dauer die Zähne durch Karies zerstört, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Zucker scheint aber auch einen Einfluss auf die Intellektuelle Leistungsfähigkeit zu haben.

In einer Studie aus dem Jahr 2019, an der 1209 zufällig ausgewählte über 60 Jahre alte Personen aus Malaysia teilnahmen, wurden die genauen Ernährungsgewohnheiten und ferner der genaue Verzehr an den verschiedenen Zuckerarten, wie Glucose und Fruktose, in Beziehung gesetzt zur Intelligenz. Zur Bestimmung der intellektuellen Leistungsfähigkeit wurde der „Mini-Mental State Examination“-Test (MMSE) verwendet. Es ergab sich ein statistischer Zusammenhang von Zuckerkonsum und abnehmender intellektueller Leistungsfähigkeit. Umgekehrt ergab sich eine bessere intellektuelle Leistungsfähigkeit bei höherem Verzehr von Obst.

C P Chong, S Shahar, H Haron, N Che Din; Habitual sugar intake and cognitive impairment among multi-ethnic Malaysian older adults. Clin Interv Aging 2019 Jul 22;14:1331-1342. doi: 10.2147/CIA.S211534. eCollection 2019.


Zucker macht dick!
 
Eine Kohorten-Studie aus dem Jahre 2019 an 1823 zufällig ausgewählten Vorschulkindern im Alter von vier bis fünf Jahren konnte nachweisen, dass bereits bei Vier- bis Fünfjährigen eine strenge Korrelation zwischen dem Verzehr von zuckerhaltigen Getränken, meistens in Form von gesüssten Obstsäften, und dem Ausmass von Übergewicht besteht:
 
Sandra Gonzalez-Palacios et al: Sugar-Containing Beverages Consumption and Obesity in Children Aged 4-5 Years in Spain: the INMA Study. Nutrients. 2019 Aug 1 ;11(8). Epub 2019 Aug 1. PMID: 31374897

Eine in etwa zeitgleich in Singapur durchgeführte Kohorten-Studie mit der Bezeichnung „Growing in Singapore Towards healthy Outcomes“ (GUSTO), übersetzt etwa „Gesund heranwachsen in Singapur“ erhob die Ernährung bei Kindern im Alter von 18 Monaten und 5 Jahren konnte ebenfalls eine strenge Korrelation zwischen Kalorienaufnahme durch Fruchtsaftgetränke und Übergewicht nachweisen:

Phaik Ling Quah et al: Associations of sugar sweetened beverage intake at ages 18 months and 5 years with adiposity outcomes at age 6 years: The Singapore GUSTO mother-offspring cohort. Br J Nutr. 2019 Sep 3:1-25. Epub 2019 Sep 3. PMID: 31477198


Zucker und Krebs

Auch Krebs wird durch Zuckerkonsum begünstigt, wie eine prospektive Studie an 3184 Erwachsenen im Alter von 26-84 Jahren ergab. Die Studie bestätigt frühere Befunde, wonach dafür eine Dysregulation der Glucose-Insulin-Achse verantwortlich ist, sowie oxidativer Stress, Störungen des hormonellen Gleichgewichts und Übergewicht:

Nour Makarem, Elisa V Bandera, Yong Lin, Paul F Jacques, Richard B Hayes, Niyati Parekh: Consumption of Sugars, Sugary Foods, and Sugary Beverages in Relation to Adiposity-Related Cancer Risk in the Framingham Offspring Cohort (1991-2013). Cancer Prev Res (Phila). 2018 Jun ;11(6):347-358. Epub 2018 Apr 19. PMID: 29674390


Zucker - proinflammatorische Wirkung - Inflammatory Bowel Disease

Der gemeinsame Nenner der schädlichen Wirkungen von Zucker aller Art scheint in der pro-inflammatorischen Wirkung von Zucker zu liegen, welche zu einer Veränderung der Darmflora führt. Die entzündlichen Darmerkrankungen - im angelsächsischen Sprachraum als IBD = Inflammatory Bowel Disease bezeichnet - haben in allen Ländern, die vom westlichen Lebens- und Ernährungsstil beeinflusst werden, epidemisch zugenommen. IBD führt zu einem veränderten Mikrobiom und zur zunehmenden Immun-Insuffizienz:

Woo-Jeong Shon, Min Ho Jung, Eun Young Choi, Dong-Mi Shin: Sugar-sweetened Beverage and High Fat Diet Consumption Harmfully Alters Gut Microbiota and Promotes Gut Inflammation (P20-041-19). Curr Dev Nutr. 2019 Jun ;3(Suppl 1). Epub 2019 Jun 13. PMID: 31224813

Insofern sollte man den Zucker-, insbesondere den künstlichen Zuckerkonsum möglichst ganz vermeiden, mindestens aber drastisch reduzieren. Denn wie wichtig ein gesunder Darm ist wusste schon der Begründer der modernen Medizin, Hippokrates (460 v. Chr. – 370 v. Chr.), von dem der Auspruch stammt:

Darm gesund – Mensch gesund
Darm krank – Mensch krank

Bildnachweis: Titelbild Pixabay

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